„Wer nicht weiß, wohin er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“ (Seneca)
Viele gemeinnützige Organisationen oder Social Enterprises starten mit hohen Zielen: Sie wollen die Welt zu einem besseren Ort machen. Ein plastikfreies Bielefeld, Bildung für Flüchtlinge oder Unternehmertum in Somalia fördern. Der Bedarf ist riesig und genauso groß sind Möglichkeiten und Herausforderungen.
Hier braucht es zuerst ein klares Ziel: Welche gesellschaftliche Wirkung möchte ich erzielen und woran merke ich, dass ich dieses Ziel erreicht habe?
Beim Segeln ist das klarer: Mein Ziel ist zum Beispiel die Insel Årø. Ich bin richtig, wenn ich den Yachthafen neben Fährhafen erreiche und am Kai der Årø Havnekiosk steht. Bei gesellschaftlichem Wandel wird es wesentlich komplexer.
Das absolute Ziel muss einfach sein: Zur Illustration ein fiktives Beispiel: Bielefeld will plastikfrei werden. Aber mit welchen Indikatoren belege ich den gesellschaftlichen Wandel? Ist die absolute Menge an Müll in der Wertstofftonne reduziert? Gibt es keine Plastikbecher mehr für den Kaffee für unterwegs? Sind Lebensmittel nicht mehr in Plastik verpackt?
Diese Indikatoren haben großen Einfluss auf Methode, Ressourcen und letztendlich die Zielgruppe, auf die wir uns konzentrieren. Wenn unser Indikator plastikfreies Gemüse im Supermarkt ist, müssten wir mit einem bundesweiten Fokus agieren oder uns konkret auf die großen Supermärkte konzentrieren. Bei der Reduktion von Haushaltsmüll läge der Schwerpunkt auf der regionalen Veränderung von Verbraucherverhalten. Bei den Kaffeebechern zudem noch auf Kaffeebetreibern und der Stadt, die ein Pfandsystem etablieren könnten.
Je nachdem, wofür wir uns entscheiden, können wir nun die Wirkungskette entwickeln: Vom gesellschaftlichen Wandel (Impact) über die Wirkung auf unsere Zielgruppe (Outcome), von den Leistungen, die wir der Zielgruppe anbieten (Output) zu unseren Ressourcen (Input).
Das klingt im ersten Eindruck vielleicht aufwändig, ist aber unerlässlich, wenn wir eine möglichst große nachhaltige Wirkung mit unserem Engagement erreichen wollen. Organisationen wie Phineo haben praktische Materialien zur Entwicklung und Anwendung der Wirkungsmessung entwickelt: wirkung-lernen.de